Der letzte Dreck – ein Königsdrama

 

 

 

Uraufführung 6. April 2019·20:30
Vorstellungen bis 25. Mai 2019 · Mittwoch bis Samstag · jeweils 20:30
nicht vom 17. – 20. April 2019 (Karwoche) im TamS Theater München

Eintritt 22 € · er. 15 €
Reservierung 089 . 34 58 90 · tams@tamstheater.de

PRESSE


Beate Faßnacht
DER LETZTE DRECK Ein Königsdrama

Es spielen Helmut Dauner · Arno Friedrich · Gabi Geist · Marion Niederländer · Axel Röhrle · Irene Rovan · Regie Lorenz Seib · Dramaturgie Adrian Herrmann · Bühne Claudia Karpfinger · Kostüme Katharina Schmidt · Assistenz Jan Struckmeier

Das kleine Königreich ist fast eine Idylle. Wenn nur seine Bewohner nicht wären. Sie nennen sich Gänseblümchen, Löwenzahn, Marienkäfer, Schnecke und Wurm und benehmen sich wie die Axt im Wald. Allen voran natürlich der König Summserum. Das Tun und Lassen wird bestimmt von der kleinkarierten Angst vor dem Unbekannten, das auch gleich zum Ungewollten wird und angetrieben vom Streben nach dem eigenen Vorteil. So trampeln sie alle triebhaft gesteuert durch dieses Stück.
Der Löwenzahn taumelt schon morgens besoffen durchs Gras, das Gänseblümchen soll vergewaltigt, fette Marienkäfer verschmäht und Würmer ausgewiesen werden. Und der König ist auch nur ein Penner mit Krone, dem keiner seine Macht glauben will. Dabei reimen sie als gäbe es kein Morgen mehr. Und das gibt es dann tatsächlich auch nicht. Denn in ihrer ganzen abgehobenen Kleinlichkeit bemerken die Bewohner nicht, dass längst eine ganz reale Bedrohung auf sie zurollt.
Dem schönen Schein wird reimend noch die letzte Reminiszenz erwiesen, doch selbst dem Reim wird hier Gewalt angetan.
Der letzte Dreck ist eine dramatische Spiegelung des Wahnsinns unserer Zeit. Unfassbar derb und frivol und gnadenlos selbstzerstörerisch ist dieser Text. Und dabei erschreckend nah an den Auswucherungen einer Gesellschaft, die sich auf keinen Wertekonsens mehr zu einigen vermag. Saukomisch und brutal, eine wunderbare Entsetzlichkeit.
Nach SOFORT HEIRATEN (2008), VIRGIN WOOL (2010) und SCHAD UM DIE HASEN. OBWOHL. (2016) ist DER LETZTE DRECK bereits das vierte Stück von Beate Faßnacht, das im TamS auf die Bühne kommt. Diesmal gar als Uraufführung.

PRESSESTIMMEN

Malve Gradinger schreibt im Münchner Merkur vom 8.4.2019:
„“Der letzte Dreck“ ist eine Fabel – ein La Fontaine sozusagen in knallhart postmoderner Manier. (…) Und die von Seib exzellent geführte Crew in Katharina Schmidts hinreißend rollengerecht entworfenen Kostümen entfaltet ein Typen-Arsenal, das zu fürchten und trotzdem – die Kunst des TamS! – nicht ganz unsympathisch ist. Beispielhaft Helmut Dauner. Als stumm umherwandelnder Regenwurm ist er auch nicht unschuldig – aber eben theaterzauberhaft.“

Petra Hallmayer schreibt in der Süddeutschen Zeitung vom 11.4.2019:
„Mit köstlichen Slapstickszenen beginnt im TamS Beate Faßnachts Stück „Der letzte Dreck“ (…). Der Herrscher über das kleine Reich der Tiere und Pflanzen ist eine Lachnummer. Seine Untertanen entpuppen sich als wüster Haufen heillos verwirrter Kreaturen und böser Narren. (…)
Faßnachts „Königsdrama“, dessen Reime in Obszönitäten und Schimpfwortballungen wie „Dreckskackshurenscheiße“ schwelgen, führt eine sprachlich krass verrohte, selbstzerstörerische und xenophobe Miniaturgesellschaft vor. Lorenz Seib hat das Stück mit viel Spielwitz inszeniert, das zwischen gesellschaftspolitischer Fabel und purer Lust am Unfug changiert. (…) mit fabelhaft albernen und lustig gemeinen Reimen und gewitzten Wendungen.“

Und Mathias Hejny schreibt in der Abendzeitung am 10.4.2019:
„Die Bitternis dieses Gleichnisses aus Funa und Flora ist klug versüßt mit der guten Luft in Wald und Flur.“

Reservierung 089 . 34 58 90 · tams@tamstheater.de